Die Systemprinzipien nach SySt® – ein Rahmen für die Entwicklungsarbeit von Teams: Sie helfen, unerwünschte Muster aufzudecken, Störungen zu vermeiden und gesunde Systemdynamiken zu fördern. Sie unterstützen vor allem das Denken in Systemen in der Arbeit mit Einzelnen oder mit Gruppen von Menschen (vgl. Andersch, Martin 2023).

„Wir finden auf der Basis von Gemeinsamkeiten zusammen und wachsen auf der Basis von Unterschieden.“ – Virginia Satir
Der Blick auf die Systemprinzipien für die Förderung von Entwicklung und Innovation
In der Organisationsentwicklung sowie auch in der Führung von Mitarbeitenden und Teams geht es oft darum, Dynamiken zu verstehen, Störungen zu erkennen und eine gesunde Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die Systemprinzipien nach SySt® (Matthias Varga von Kibéd & Insa Sparrer) bieten dafür einen erstaunlich einfachen, aber hochwirksamen Rahmen. Sie helfen, Strukturen und Beziehungen in Teams und Organisationen klarer zu sehen und bewusster zu gestalten. Sie stärken Beziehungen, fördern Zusammenhalt und schaffen Orientierung (vgl. Andersch, Martin 2023: 131).
Doch was macht die Systemprinzipien so besonders?
Sie sind leicht verständlich und praktisch anwendbar – und genau das macht sie so wirksam.
Die zwei zentralen Systemprinzipien
1. Verzicht auf Leugnung – „Was ist, das ist.“
Alles, was in einem System festgelegt wurde – Zugehörigkeit, zeitliche Reihenfolge, Verantwortungen – kann nicht einfach ignoriert oder nach Belieben umgeschrieben werden.
Das bedeutet: Anerkennen, was ist. Erst dann kann sinnvolle Veränderung gestaltet werden (vgl. Andersch, Martin 2023: 135f).
2. Hierarchie der Systemprinzipien – „Jede Veränderung beginnt an der Basis.“
Es gibt eine natürliche Reihenfolge, in der Prinzipien beachtet werden sollten: Zugehörigkeit bildet die Grundlage, darauf aufbauend kommen Zeitfolge, Verantwortung und Leistung.
Störungen entstehen oft, wenn diese Hierarchie missachtet wird. Wenn z. B. Verantwortungen verändert werden, bevor die Zugehörigkeit klar ist, führt das zu Unruhe im System (vgl. Andersch, Martin; 2023: 136f).

Praktische Anwendung und hilfreiche Interventionen für Führungskräfte
Wie können diese Prinzipien in der Praxis genutzt werden? Führungskräfte können sie als Orientierungshilfe für Teamprozesse, Veränderungen und Konfliktmanagement nutzen:
Zugehörigkeit klären: Wer gehört zum Team? Welche Rollen sind klar, welche nicht? Stärke Zugehörigkeit! Behandle Zugehörigkeit gleich!
Beachten Sie die Zeitfolge (Dauer der Zugehörigkeit): Würdige das Frühere vor dem Späteren! Und geben Sie neuen Teammitgliedern einen Startbonus durch bevorzugte Aufmerksamkeit – fördern Sie bewusst Neues!
Verantwortung sichtbar machen: Wer trägt wofür Verantwortung? Gibt es Unklarheiten? Beachte Hierachie, und wertschätze Verantwortung und Einsatz!
Leistung und Fähigkeiten wertschätzen: Wer bringt sich wie ein? Wird das anerkannt? Fördere Fähigkeiten und würdige Leistungen (dazu mehr in Andersch, Martin 2023: 138).
Warum ich von den Systemprinzipien begeistert bin
Die Systemprinzipien sind keine komplizierte Theorie, sondern ein praktisches Werkzeug, das sofort anwendbar ist. Sie sind logisch, klar und universell einsetzbar – egal ob in Teams, Unternehmen oder sozialen Gruppen. Ihr größter Vorteil? Sie machen Dinge sichtbar, die oft unbewusst wirken.
Wenn Führungskräfte diese Prinzipien verstehen und bewusst anwenden, entstehen stabilere Beziehungen, klarere Strukturen und ein vertrauensvolles Miteinander.
Fazit:
Veränderungen funktionieren nur, wenn sie systemisch stimmig sind. Wer tiefer liegende Prinzipien missachtet, riskiert Irritationen und Widerstände. Wer Organisationen verstehen, entwickeln und gestalten will, sollte die Systemprinzipien kennen – denn sie sind die Basis für Entwicklung und Veränderung.
Einfach. Klar. Wirksam.
Ich freue mich auf Feedback.
Was macht IhrTeam besonders?
Wie machen Sie die Stärken Ihrer Teams sichtbar?
Haben Sie schon mal erlebt, dass Unklarheit im Team zu Widerstand geführt hat?
Welche Störung in einem Team hat Sie zuletzt herausgefordert?
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen,
eure Erfahrungen und über einen Austausch!
Mag. a (FH) Silvia Helga Faulhammer, MSc.
desenz Agentur für Kommunikationsberatung
Josef-Schwer-Gasse 13 . 5020 Salzburg
Mobile Phone: +43 664 85 3 90 11
E-Mail: silvia.faulhammer@desenz.at
Quellen:
SySt®. Die Systemprinzipien nach SySt® sind beeinflusst von der familientherapeutischen Arbeit von Ivan Boszormenyi-Nagy (Quelle), und der Heidelberger Schule (Helm Stierlin, Fritz Simon, Gunther Schmidt, Gunthard Weber, Jochen Schweitzer u.a.) und nehmen Anregungen aus der Familienaufstellungsarbeit Bert Hellingers auf, die jedoch von SySt® auf systemtheoretische Grundlagen gestellt wurden und deutlich differenzierter und konstruktivistischer verstanden werden als bei Hellinger. Systemprinzipien sind Wegweiser in sozialen Systemen. Dipl.-Psych. Insa Sparrer & Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd nutzen diese Systemprinzipien in ihrer Arbeit mit systemischen Strukturaufstellungen.
Für alle, die tiefer einsteigen möchten, gibt es spannende Literatur dazu, wie u.a. das Buch von Julia Andersch und Oliver Martin: Landkarten der Transformation. Syntaktisch-hypnosystemische Entwicklungsberatung.
Quellen und Literatur:
Andersch, Julia und Martin, Oliver (2023): Landkarten der Transformation. Syntaktisch-hypnosystemische Entwicklungsberatung.
Sparrer, Insa und Varga von Kibéd, Matthias (2010): Klare Sicht im Blindflug,
Heidelberg.
Sparrer, Insa (2006): Systemische Strukturaufstellungen in Theorie und
Praxis, Heidelberg, 2. Auflage.
Ferrari, Elisabeth (2011): Teamsyntax, Teamentwicklung und Teamführung nach
SySt.
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