Die Rauhnächte – die geheimnisvoll besinnliche Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – laden uns dazu ein, innezuhalten und uns auf das neue Jahr einzustimmen. Jede der 12 Nächte steht für einen Monat im Jahreskreis und gibt uns die Chance, unsere Wünsche und Ziele zu reflektieren und uns neu auszurichten.
Die Rauhnächte werden oft als eine Zeit „außerhalb der Zeit“ beschrieben. Es ist die Zeit zwischen den Jahren und sie beruhen auf dem Unterschied zwischen dem Mondjahr mit seinen 354 Tagen und dem Sonnenjahr mit 365 Tagen. Die 11 fehlenden Tage – oder 12 Nächte – schaffen eine besondere Phase, in der Altes abgeschlossen und Neues vorbereitet werden kann.
Für viele von uns beginnen die Rauhnächte in der Nacht vom 24. Dezember und enden am 5. Januar. Andere feiern ihren Beginn bereits mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember, auch bekannt als Yule – die längste Nacht des Jahres.
Die Rauhnächte und ihre Botschaften
25. Dezember – Januar: Zurückblicken und loslassen, was nicht mehr zu uns gehört.
26. Dezember – Februar: Innere Ruhe finden – Zeit, still zu werden.
27. Dezember – März: Uns für andere und unsere innere Welt öffnen.
28. Dezember – April: Der Intuition, dem Bauchgefühl, vertrauen – es weiß mehr, als wir denken.
29. Dezember – Mai: Uns etwas Gutes tun und den Moment genießen.
30. Dezember – Juni: Verzeihen – uns selbst und anderen. Heilung beginnt hier.
31. Dezember – Juli: In uns hinein spüren – was bewegt uns wirklich?
1. Januar – August: Entscheidungen treffen, die unser Jahr prägen werden.
2. Januar – September: Die Impulse der letzten Nächte sortieren – was bleibt?
3. Januar – Oktober: Achtsam werden für das Hier und Jetzt.
4. Januar – November: Das Gute schätzen, das bereits da ist.
5. Januar – Dezember: Die tieferen Zusammenhänge erkennen – und unseren Weg.
Das Ritual der 13 Wünsche
Ein Highlight der Rauhnächte ist das Wünsche-Verbrennen. So geht’s:
Wir schreiben 13 Wünsche auf Zettel, falten sie und legen sie bereit. Vom 25. Dezember bis 5. Januar verbrennen wir jeden Abend einen Zettel, ohne ihn zu lesen. Der letzte, übrig gebliebene Wunsch wird unser persönliches Projekt fürs neue Jahr.
Traumtagebuch: Ein Blick in die Zukunft
Während der Rauhnächte können wir ein Traumtagebuch führen und darin festhalten:
Unsere Träume – oft stecken darin wertvolle Hinweise. Dafür legen wir uns ein Notizbuch mit Stift direkt neben das Bett auf den Nachttisch, damit wir noch frisch am Morgen unsere Gedanken und Impulse dazu schriftlich festhalten können.
Das Wetter – ein spannender, wenn auch spielerischer Blick auf die Monate. Wie war das Wetter heute. Wie war die Nacht? Sternenklar? Was konnte ich beobachten? Lässt das Wetter Spielraum für Interpretationen?
Unsere Gefühle und Begegnungen – sie zeigen, was wichtig werden könnte. Mit wem habe ich gesprochen, gelacht und die gemeinsame Zeit genossen? Wovon möchte ich mehr oder weniger haben?
Fazit: Magie für den Alltag
Die Rauhnächte sind mehr als nur Tradition – sie sind eine Einladung, unser Leben bewusster zu gestalten. Probieren wir die Rituale aus, lauschen wir den Botschaften der Nächte und starten wir mit Klarheit und Inspiration ins neue Jahr. Es lohnt sich!
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